Ab ging´s am Samstag um 9.00 Uhr von Graz über das Gaberl Richtung Murau. In den schattigen Stellen war Vorsicht geboten, taunass und ganz schön glitschig. Über Judenburg und Scheifling nach Murau zum ersten Capuccino.
Weiter über Predlitz auf´s Klippitztörl. Der Herbst setzt bereits ganz massiv seine Farbtupfer in das immer noch kräftige Grün der Wiesen und Bäume. Der bereits intensiv herbstliche Duft der Natur erinnert uns, dass es Zeit ist uns vom Sommer zu verabschieden.
Kurz vor der Paßhöhe war es aus mit Wärme und strahlendem Sonnenschein. Die Temperatur ist um 10 Grad gefallen - Hochnebel der sich von Süden her am knapp über 2000 Meter hohen Gebirgszug anstaute und über die Gipfel von der Kärntner Seite Richtung Steiermark quoll. Keine Sonne, naß, kalt, so ging´s hinunter bis zur Einfahrt zur Nockalm-Mautstrasse. Für die wenigen, die die Nockalmstrasse nicht kennen - hier hat man einen Nationalpark errichtet, den man auf "einer" Strasse zwischen 8.00 und 18.00 durchfahren kann. Bei verschiedenen Stationen wird Einiges geboten. Von der TonDiaschau über Museales bis Kulinarisches. Die ersten Stationen haben wir aufgrund der unwirtlichen Temperaturen im wahrsten Sinn des Wortes rechts und links liegengelassen. Dabei war Einiges um das uns leid war - naja. Die Strasse ist 35 km lang und führt in 52 Kehren zuerst auf über 2000 m, dann wieder hinunter in das Tal um nochmals auf 2042m anzusteigen. Die zweite Mautstelle liegt dann auf 1500 m.
Nun auf den ersten Gipfel angelangt haben wir uns die in einer Hütte die sehr informative und gut gemachte Tondiaschau angesehen.
Draussen war es immer noch naß, kalt und unwirtlich. Ein Deutscher Biker fragt mich, wie weit der Nebel hinunterreicht. Meine Antwort quittierte er mit der Bemerkung, dass er umdrehen werde - da auf der anderen Seite schönste Sonne und angenehme Temperaturen herrschen.
Das war es was wir hören wollten. Aufgesessen und hinunter. Bereits nach der ersten Kurve gleissendes Sonnenlicht, die Welt war wieder in Ordnung.
Jede der Stationen hat man mit Schautafeln interessant und informativ gestaltet.
Auf der westlichen Talseite machen wir bei einer Hütte Station. Neben einem unvermeidlichen Topfenstrudel mit Vanillesauce und einem Glas Almmilch ist in der Nachbarhütte ein Museum eingerichtet, das sich der Darstellung des nicht einfachen Almalltags annimmt. Draussen können wir mit dem Fernglas Murmeltiere beobachten - richtig gut genährt sind sie bereits und für den Winter gerüstet.
Jetzt sind es nur mehr wenige km bis zu unserer Zwischenstation in Innerkrems.
Wir beschliessen noch einmal zurückzufahren in der Hoffnung, dass die Sonne die Nebeldecke aufgelöst hat. Und wir haben richtig kalkuliert. Jetzt um 16.00 können wir alles nachholen, was wir anfangs versäumt haben.
Vor allem der See mit seiner Flora in einer urtümlichen Landschaft hat es uns angetan.
Die Fahrt nach Innerkrems wird zum krönendem Erlebnis des Tages. Nach 17.00 Uhr haben die Touristenbusse den Nationalpark verlassen - wir sind allein mit einem unglaublich beindruckenden Naturschauspiel . Die tiefstehende Sonne zaubert einerseits kontrastreiche farblich unglaublich intensive Farbkombinationen die im Wettstreit mit den in der Ferne durch den Dunst in Pastelltönen erscheinenden Darstellungen wetteifern, aus denen in zarten gebrochenen Weiss sogar der Grossglockner herübergrüßt.
Mehr als 40 km/h bin ich nicht bereit zu fahren - der Wunsch dieses noch länger erleben zu dürfen ist zu gross.
17.30 wir sind in Innerkrems. Nur wenige hundert Meter und wir haben unser Tagesziel erreicht, das Nationalparkhotel Schihof, das wir vorgebucht haben. Über dem Eingang das rote Fähnchen "Motorradfahrer willkommen". Die Garagentür steht bereits offen, Herr Mayrbrugger der Hotelier stellt extra für uns seine Garage zur Vergfügung, was sich noch als sehr günstig erweisen sollte.
Bestes Service, excellente Küche, Unterkunft mit allem Drum und dran. Hier würde ich es auch länger aushalten.
Sonntag, der erste Blick - blauer Himmel - die Sonne beleuchtet die Bergspitzen und das was grün sein sollte ist - weiss. Rauhreif überzieht Wiessen, Bäume und Häuser, der dünne Rauch aus den Schornsteinen kräuselt sich kezengerade in die Höhe.
Nun ist es für uns wirklich vorbei mit dem Sommer und wir bitten für einen wunderschönen Herbst, mit all seinen Attributen, ein Herbst wie er früher einmal war - aber jetzt ist Schluss mit Nostalgie.
9.00 Uhr Frühstück - Abfahrt 10.30.
Über Millstatt, Radenthein nach Kleinkirchheim, wo wir Kaffeepause einlegen, nach Feldkirchen, St.Veit a.d.Glan, Althofen hinauf auf´s Klippitztörl, über die Pack und Köflach zurück nach Graz. Und wiederum bis auf wenige Kilometer am Klippitztörl Bilderbuchwetter.
Es waren 2 wunderbare Tage in unserer Heimat für die wir dankbar sind sie erleben zu dürfen.
Christine&Reinhardt
















