Seite 1 von 1

Lastenwechsel beim Anfahren

Verfasst: Mittwoch, 29. April 2009, 21:55
von babekris
Hallo
fahre nun seit einem Monat die Deauville und muss sagen dass der Lastwechsel speziell beim langsamfahren und anfahren enorm ist - speziell beim wegfahren nach neustart und längerem stillstand kommt mir die sache unwucht vor. hat jemand erfahrung davon
lg

Re: Lastenwechsel beim Anfahren

Verfasst: Mittwoch, 29. April 2009, 22:03
von Franz
hallo babekris!

ich bin bis jetzt mehr als 100.000km mit einer deauville unterwegs!

die ersten fast 50.000km war ich - in drei jahren - mit einer deuaville 650 unterwegs. dabei fand ich die lastwechsel sehr störend, mag sein, dass es das sogenannte "vergaserloch" war. ich war aber trotzdem sehr zufrieden mit der deauville.

nun fahre ich seit drei jahren eine deauville 700 (52.000km) und muß sagen, dass es kein vergleich zur 650er ist. besonders die einspritzung und natürlich auch die 10 ps mehr haben für mein gefühl ein neues bike entstehen lassen.
lastwechsel sind - nach meinem gefühl - nun nicht mehr vorhanden oder halt nur mehr in normalen ausmaß da.

ich weiß nicht, ob dir das hilft, aber das ist eben meine ville-erfahrung! :wink:

lg
franz

Re: Lastenwechsel beim Anfahren

Verfasst: Donnerstag, 30. April 2009, 08:43
von Grazer
ein bißchen technik so zum drüberstreuen:

bei der ville, egal, ob 650'er oder 700'er, kommen zwei symptome des systems kardan-V2 zusammen: auf der einen seite hat der V2 bauartbedingt pulsierende drehmomentenabgabe, geht nicht anders, da er ja nur zwei zylinder hat, ein single wäre da noch schlimmer, die besten laufkulturen legen mehrzylindermotoren ab 4 und mehr zylinder an den tag... oder rotationskolbenmotoren, auch wankelmotoren genannt...

dazu kommt noch die eigenschaft des kardans, daß er nie spielfrei arbeiten kann, weil sonst der verschleiß zu hoch wäre bzw. auch die mechanische fertigung der benötigten kegelräder das nicht zuläßt... damit hast du automatisch immer wieder beim lastwechsel das problem, daß die kegelräder die belastete flanke wechseln müssen und es daher zu einem manchmal spürbaren schlag im antriebsstrang kommt. die folge ist der ruck vom lastwechsel, bei einer kette federt diese durch die elastizität der kettenglieder das weg... am besten verhält sich da der zahnriemen, da dieser sehr elastisch ist!

so, was kannst du nun dagegene tun? eigentlich nix, außer du nimmst das zur kenntnis und paßt deine fahrtechnik ein wenig an, d.h. bei langsameren geschwindigkeiten mit etwas höherer drehzahl, also ab 2.000 touren zu fahren und bei kurven dafür sorgen, daß du nie in der kurve, sondern vorm kurveneingang den lastwechsel hast... daher also mit kraftschluß im antriebsstrang in die kurve hinein und dann hinaus beschleunigen, damit hält auch der kardan der ville länger und sie ist weicher zu fahren...

und ich hab nicht so viel ville-erfahrung wie franz, grad mal 25.000km von der letzten saison, aber die wing verhält sich hinsichtlich kardan gleich, wenn nicht etwas störrischer, weil diese auch noch das heck beim beschleunigen spürbar hebt... :ja:

Re: Lastenwechsel beim Anfahren

Verfasst: Donnerstag, 30. April 2009, 18:33
von Brigitte und Martin
Hallo babekris
Ich hab die lastwewchsel weder bei der 650iger und 700erter als störend empfunden.
Natürlich sind sie da, aber mit einer etwas runden Fahrweise und leicht erhöhter Drehzahl wird es weniger.
Ich fahre manchmal die SV von meinem Sohn, und da sind die Laswechsel
trotz Kette schon extrem, machen aber auch Spass, zumindes mir taugt es.
Mein Tipp, einfach fahren und Spass haben.

Gruß Martin

Re: Lastenwechsel beim Anfahren

Verfasst: Donnerstag, 30. April 2009, 23:14
von Kurt
Meine Erfahrungen:
Ich spür subjektiv gesehen überhaupt keinen Lastwechsel, es hebt mich nicht, es versetzt mich nicht, ich kann vor der Kurve, könnte in der Kurve schalten (könnte deshalb, weil ich das als Biker grundsätzlich vermeide), ich kann bei wenig oder Vollgas schalten, da bewegt sich die Ville nicht.
Ich hatte vor meinem ersten Kardan auch etwas Angst (vor den Aussagen über die alten BMW), aber ich kann nicht sagen, dass ich den Kardan irgendwie negativ merke. (Die übrigen Vorteile liegen ja auf der Hand).
Ich bin kurz vor meinem Umstieg zur Ville eine Transalp gefahren (Kette) und kann nur sagen, da ist nix.
Gruß Kurt :wink:

PS: Empfindet natürlich jeder anders

Re: Lastenwechsel beim Anfahren

Verfasst: Freitag, 1. Mai 2009, 00:09
von Gerhard
Bei mir ist es genauso wie bei Kurt. Ich kann einfach keinen Unterschied zwischen Kardan und Kette feststellen. :nixweiss: :nixweiss:


Gerhard

Re: Lastenwechsel beim Anfahren

Verfasst: Sonntag, 3. Mai 2009, 11:58
von babekris
hallo an alle
danke für die manchmal schon sehr perfekt technischen antworten, ;-) - eine frage hätte ich trotzdem noch - wieviel spiel darf die oder der kardan haben? wird das spiel beim service kontrolliert
lg
babekris

Re: Lastenwechsel beim Anfahren

Verfasst: Sonntag, 3. Mai 2009, 18:46
von Brigitte und Martin
Hallo,
Das Spiel an den Kegelräder wird beim Service normalerweise nicht kontrolliert,
Was mir so zu Ohren gekommen ist scheint es größerer Toleranzunterschschiede zu geben
was aber der Funktion keinen Abruch tut.
Ich hab noch nie gehört, das es bei der Ville einen Kardanschaden gegeben hätte.
Die Kardangeräusche im untersten Drehzahbereich gehören einfach dazu :wink:
und Gruß Martin

Re: Lastenwechsel beim Anfahren

Verfasst: Montag, 4. Mai 2009, 09:01
von Grazer
babekris hat geschrieben:hallo an alle
danke für die manchmal schon sehr perfekt technischen antworten, ;-) - eine frage hätte ich trotzdem noch - wieviel spiel darf die oder der kardan haben? wird das spiel beim service kontrolliert
lg
babekris
also, rein technisch ist das sogenannten flankenspiel der kegelräder im 1/10mm-bereich, das verändert sich auch kaum, außer du hast kein öl mehr drinnen! dann reibt sich das ganze etwas auf... ölverlust beim kardan ist allerdings mehr als nur sehr selten, da geht in der regel kaum was kaputt, außer du bist eine echte wildsau und läßt es immer schön schnalzen beim anfahren oder sonst beim schalten! und hin und wieder mal das öl wechseln, das kann nicht schaden, ist aber eine sauerei, das gepatze... und rein kommt hypoid-öl, also definitives getriebeöl!

ach ja, und ich bin techniker, merkt man das? und mein schwager ist kfz-meister mit eigenem betrieb... :lach: :ja: ;D